UPDATE 30.08.17 – Fipronil in Eiern – schon wieder drei neue Stempelcodes

UPDATE 30.08.2017 – 13:30 Uhr

Es wurden Stempelcodes aktualisiert. Durchgestrichene Nummern gelten als „sauber“


Heute wurden erneut drei Stempelcodes eines Betriebes (Schöntaler Frischei) in Baden-Württemberg veröffentlicht. Das betroffene Unternehmen informierte bereits mit Schreiben vom 18.08.2017, warum die Veröffentlichung der Stempelcodes so lange gedauert hat versteht wohl niemand

Betroffen sind hier die Stempelcodes:
1-DE-0804632 | 2-DE-0804634 | 2-DE-0804635

Stempelcodes von Betrieben, die inzwischen wieder als nachweislich „Frei“ gelten wurden entfernt 

Unterdessen warnt das europäische Schnellwarnsystem RASFF vor Eigelb-Pulver aus Deutschland, Fipronil in Eiern aus Polen und Ungarn (hohe Werte). Der Skandal nimmt langsam europäische Ausmaße an, nur Verbraucherinformation kommt kaum.

Wie Spiegel Online berichtet, ist in einigen Proben des Desinfektiosmittels „Dega 16“ auch das Pestizid „Amitraz“ nachgewiesen worden. Dem Spiegelliegen hierzu scheinbar vertrauliche Dokumente des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) vor. Verbraucherwerden scheinbar über die zuständigen Behörden nicht informiert!

Amitraz ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Amidine und wird in der Tiermedizin als Mittel gegen Ektoparasiten wie Milben und Insekten eingesetzt. Die Nebenwirkungen resultieren aus einer α2-agonistischen Wirkung und reichen von Inappetenz, Erbrechen, Blutdruckabfall und verlangsamter Herzfrequenz bis zu Depression

Der aktuelle Eierskandal zeigt wieder einmal, dass Politik und Verbraucherschutz nicht funktioniert!


Neu hinzugefügte Stempelcodes sind unterstrichen – Leider scheinen die zuständigen Behörden noch immer nicht alle Stempelcodes identifiziert haben. Täglich kommen auch neue Stempelcodes dazu.

Unterdessen herrscht noch immer weder beim BVL noch bei den jeweiligen Landesbehörden Einigkeit darüber, wieviele Eier nun tatsächlich nach Deutschland gelangt sind. Verbraucher werden nach wie vor nicht informiert, inwieweit betroffene Eier in weiterverarbeitete Produkte gelangt sind. Wir dürfen gar nicht darüber nachdenken, was wäre wenn es sich um „richtig“ gesundheitsgefährdende Eier (Salmonellen etc.) handeln würde. In Sachen Verbraucherschutz ein Totalversagen deutscher Zuständigkeiten

Meldungen zu Produkten in welchen belastete Eier verarbeitet wurden


Inzwischen sind erste Belastungen in Eiern von Deutschen Legebetrieben festgestellt. In Niedersachsen wurden inzwischen fünf Legehennenbetriebe gesperrt, die von der illegalen Mixtur des Milbenbekämpfungsmittels „Dega16″ mit dem Insektizid Fipronil betroffen sind. Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer kritisierte das Bundeslandwirtschaftsministerium und dazugehörige Behörden „wegen irreführender Behauptungen zu Gesundheitsgefahren“. Die Argumentation, für Kinder gehe – bei einem Durchschnittskonsum in Deutschland – selbst bei den in Belgien festgestellten Höchstwerten von mit Fipronil belasteten Eiern keine Gesundheitsgefahr aus, „verharmlost das Problem“. 

Hintergrund ist eine Belastung der Eier mit dem Biozid Fipronil. Die erlaubte Tagesdosis beträgt 0,0002, die Akute Referenzdosis 0,009 und die annehmbare Anwenderexposition 0,0035 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag

Deutsche Legebetriebe betroffen

Nach derzeitigem Kenntnisstand gelangte das verbotene Fipronil über ein kontaminiertes Reinigungsmittel aus den Niederlanden in die Betriebe. Laut Behörden in Belgien und den Niederlanden ist das Mittel „Dega16″, das – auf Basis ätherischer Öle – etwa für die Reinigung und Desinfektion von Ställen zugelassen ist, in unzulässiger Weise mit Fipronil vermischt worden. Einer Meldung der niederländischen Zeitung Volkskrant hat ein niederländischer Geflügelbetrieb bereits im Juni 2016 das Reinigungsmittel bezogen, weshalb Fipronil-kontaminierte Eier möglicherweise bereits seit über einem Jahr im Umlauf waren; ein Nachweis ist heute nicht mehr möglich.

Landwirten, die das Mittel „Dega16″ eingesetzt haben, ist angeraten, dies der zuständigen Behörde zu melden.

Solange die Behörden nicht schnellstens und umfangreich die zur Verfügung stehenden Daten veröffentlichen, kann Verbrauchern nur geraten werden derzeit auf den Konsum von Eiern zu verzichten oder diese beim Landwirt ihres Vertrauens zu kaufen

 

achtungBetroffene Artikel
Grün gekennzeichnet sind betroffene Bio-Eier


Die beanstandeten Eier enthalten einer europäischen Schnellwarnung (RASFF) vom 20.07.2017 zufolge Werte zwischen 0.0031 und 1.2 mg/kg. In Deutschland sind fast alle Bundesländer betroffen kann sowieso schlecht an Landesgrenzen festgemacht werden. Wir empfehlen allen Verbrauchern einen generellen Check der Stempelcodes vor dem Verzehr bzw. der Weiterverarbeitung von Eiern. 


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Stempelaufdruck in Deutschland verkaufter belasteter Eier

1-DE-0357731 1-DE-0358001 0-DE-0360521 2-DE-0358621
1-DE-0804632  2-DE-0804634 2-DE-0804635  
       
0-NL-4031001
0-NL-4170101
0-NL-4263501
0-NL-4263502
0-NL-4293801
0-NL-4310001
0-NL-4352601
0-NL-4352602
0-NL-4370301
0-NL-4385501
0-NL-4392501
1-NL-4044403
1-NL-4056701
1-NL-4074606
1-NL-4112901
1-NL-4117601
1-NL-4128604
1-NL-4167902
1-NL-4286001
1-NL-4315402
1-NL-4322401
1-NL-4331901
1-NL-4339301
1-NL-4339912
1-NL-4359801
1-NL-4360101
1-NL-4385701
1-NL-4394301
1-NL-4402101
2-NL-4037602
2-NL-4041202
2-NL-4044403
2-NL-4044404
2-NL-4056701
2-NL-4056702
2-NL-4074605
2-NL-4205101
2-NL-4207903
2-NL-4270802
2-NL-4275603
2-NL-4212103
2-NL-4272202
2-NL-4272301
2-NL-4322402
2-NL-4332601
2-NL-4332602
2-NL-4343401
2-NL-4383803
2-NL-4383804
2-NL-4385702
2-NL-4395001

3-NL-4022701

X-NL-4022701
X-NL-4025503

Stempelaufdruck in der Schweiz verkaufter belasteter Eier

2-NL-4203703 Migros Link    

Alle Warnungen und Stempelcodes aus den Niederlanden

Die Überwachungsbehörden in den Niederlanden haben weitere Eier identifiziert, die mit dem nicht zugelassenen Stoff Fipronil, einem Biozid zur Bekämpfung von Parasiten, belastet sind. Es handelt sich um Eier, die in den Niederlanden in den Verkauf gelangt sind.

Nachfolgend der Verweis auf die Liste der Stempelcodes der niederländischen Behörden
Die X können mit beliebigen Zahlen ersetzt werden!

Stempelcodes mit akuter Gesundheitsgefahr: 2-NL-4015502

[ig_button style=“alert pill“ link=“https://www.nvwa.nl/onderwerpen/biociden/fipronil-in-eieren/eicodelijst“ target=“_blank“]Liste aller NL-Stempelcodes >[/ig_button]

 


Betroffene Stempelcodes in Belgien
Die Eier sind teilweise sehr stark belastet

3BE3114  

Betroffene Stempelcodes in Luxemburg

Aldi Luxemburg hatte zwei betroffene Stempelcode im Verkauf

  • Haltbarkeit / DLC: 15/08/2017 bzw. 16/08/2017 
  • Stempelcode: X-NL42364-XX und X-NL43868-X

Die Seite wird dementsprechend aktualisiert


Wieder einmal dauert es viel zu lange, bis Endverbraucher vor gefährlichen oder bedenklichen Lebensmitteln gewarnt werden. Die Proben wurden bereits am 15.07.17 genommen, die erste Meldung im RASFF mit Bezug auf Deutschland wurde am 20.07.2017 veröffentlicht.

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Neben Deutschland sind betroffene Eier auch nach Italien, Polen, Frankreich, Belgien sowie in die Niederlande gelangt

Zitat Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
„Jedoch ergibt sich bei Berücksichtigung europäischer Verzehrsdaten für Kinder (UK Kleinkind) eine Überschreitung der ARfD um das 1,6 fache durch Hühnereier. Dies bedeutet nicht zwangsläufig eine konkrete Gesundheitsgefährdung durch den Verzehr von Hühnereiern, sondern zeigt an, dass ein gesundheitliches Risiko bei der geforderten Sicherheit bei Kindern nach Verzehr dieser belasteten Hühnereier möglich ist.“ (Zitat Ende)

Bewertung des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) >

Quellen: RASFF / Nvwa / wikipedia.de

 


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