UPDATE: Rückruf – Noroviren in tiefgekühlten Himbeeren von bofrost
Das europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (Rapid Alert System for Food and Feed, RASFF) warnt einer Meldung aus Deutschland zufolge (Notification details – 2017.0574) vor Noroviren in tiefgekühlten Himbeeren aus Polen. Demnach wurde in einer Probe der Erreger festgestellt. Betroffen sind mehrere EU-Mitgliedsstaaten unter anderen auch Deutschland. Eine Rücknahme wurde angekündigt.
Betroffener Artikel
Produkt: Himbeeren, tiefgekühlt
Marke: bofrost
Artikelnummer: 802
Mindesthaltbarkeitsdatum:01.06.2019
Herkunft: Polen
Grund der Warnung: Noroviren
Betroffene Mitgliedsstaaten: Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Luxemburg, Niederlande
Unverständlich auch, dass bofrost weder über die sozialen Netzwerke noch über die Internetseite über den Rückruf informiert! Verbraucherschutz geht anders!
Wie das Unternehmen nun auf unsere Nachfrage hin mitteilte, wurden bofrost*Kunden informiert. Die Rücknahme und Erstattung der Produkte erfolgt über die bofrost*Verkäufer direkt bei den Endkunden, so das Unternehmen.
Kundenservice
Rufnummer 0800-200-88-44 oder per Mail unter service@bofrost.de
WICHTIGER HINWEIS:
Da viele Kunden für Nachbarn und Freunde mitbestellen, die dringende Bitte: Informieren sie unbedingt die Empfänger der Waren
Bitte beachten: Die Behörden in Deutschland informieren noch immer nicht! Ob bofrost der einzige Empfänger der kontaminierten TK-Himbeeren war kann daher nicht abschließend beurteilt werden.
Da über das Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF) keinerlei für Endverbraucher verwertbare Information – wie mögliche Verkaufsstellen oder Handelsmarken – bereitgestellt wird, kann die Empfehlung nur lauten, aktuell auf tiefgekühlte Himbeeren mit Herkunft Polen zu verzichten.
Oft landen tiefgekühlte Beeren auch in Catering-und Großküchen. Daher auch hier Vorsicht!
Im Jahr 2012 hat ein Fall von akutem Brechdurchfall bei Kindergarten- und Schulkindern zu einer Erkrankungswelle geführt. Insgesamt waren nahezu 11.000 Erkrankungsfälle im Rahmen dieses bisher größten lebensmittelbedingten Ausbruches von Gastroenteritis in Deutschland aufgetreten.
Menschen, die betroffene Beeren konsumiert haben und Symptome der Gastroenteritis (Erbrechen, Durchfall oft von einem leichtem Fieber begleitet) zeigen, sollten ihren Arzt konsultieren und diesen über den Konsum informieren. Die Inkubationszeit kann bis 48 Stunden gehen.
Noroviren verursachen bei Menschen aller Altersgruppen akut beginnende Brechdurchfälle, die zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust führen können. Bei Säuglingen, Kleinkindern sowie alten und kranken Menschen können die Erkrankungen auch schwer verlaufen und vereinzelt tödlich enden.
Nach derzeitiger Kenntnis ist davon auszugehen, dass nicht nur von rohen, sondern auch von bloß kurzzeitig oder ungleichmäßig erhitzen Speisen mit Tiefkühlbeeren ein hohes Infektionsrisiko ausgeht, wenn diese mit Noroviren kontaminiert sind. Ein Erhitzen auf Kerntemperaturen von über 90 °C scheint hingegen geeignet, möglicherweise vorhandene Viren vollständig zu inaktivieren.
Noroviren:
Tiefkühlbeeren vor dem Verzehr besser gut durchkochen
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