Bayern: Polizeiliche Warnung vor vergifteten Getränken

UPDATE: Inzwischen hat die Polizei eine 56-jährige Frau in diesem Zusammenhang festgenommen.Unklar ist, ob weitere  manipulierte Flaschen im Umlauf sind.


Im Zeitraum der Monate März und April 2020 kam es insgesamt zu bislang vier bekannt gewordenen Vorfällen in zwei Lebensmittelmärkten unterschiedlicher Handelsketten im Münchener Westen. Durch einen bisher unbekannten Täter wurde hierbei in Flaschen mit Erfrischungsgetränken eine tödlich wirke nde Dosis von toxischen Stoffen (aus der Gruppe der Lösungsmittel) beigebracht. Diese manipulierten Getränkeflaschen wurden anschließend in den Verkaufsregalen der Geschäfte platziert.
In drei Fällen wurden diese Flaschen durch Kunden erworben und in jeweils geringer Menge konsumiert. Alle drei hierbei betroffenen Personen (eine 34-jährige. eine 42-jährige Frau und ein 48-jähriger Mann, alle aus München) klagten nach dem Konsum über Schwindel, Übelkeit und Kreislaufbeschwerden. Eine sofortige medizinische Behandlung war bei den zwei Frauen notwendig.

Im Rahmen der anschließend durchgeführten Ermittlungen ergaben sich erst die Tatzusammenhänge. Die vorhandene Gefährlichkeit wurde erst aufgrund der umfangreichen Untersuchungen und Analysen bekannt. Die Nachforschungen ergaben weiterhin, dass eine vierte Flasche noch vor dem Verkauf als entsprechend manipuliert festgestellt werden konnte.

Die Ermittlungen wurden aufgrund der aktuellen Erkenntnisse vom Kommissariat 11 der Münchner Polizei übernommen. Der Tatvorwurf lautet auf versuchten Mord. Es wurde in diesem Zusammenhang die SOKO Tox gegründet.

Die Motivlage des Täters ist bislang ungeklärt. Zu irgendwelchen Forderungen kam es bisher nicht.

Es wird um Verständnis gebeten, dass aufgrund der umfangreichen hier noch zu tätigen Ermittlungen momentan keine weiteren Erkenntnisse an die Öffentlichkeit gegeben werden können.



Warnmeldung:
Es wird dringend empfohlen beim Kauf von Getränkeflaschen mit Schraubverschluss auf die Unversehrtheit des Sicherungsrings zu achten. Teilweise waren an den bisher festgestellten vier Flaschen sichtbare Verunreinigungen feststellbar. Bereits beim Öffnen einer Flasche kann hier unter Umständen ein auffälliger Geruch wahrgenommen werden. Der Geschmack wurde von den bisher betroffenen Personen als bitter und künstlich-chemisch beschrieben.

Bei einer entsprechend verdächtigen Flasche sollte die Substanz nicht entsorgt werden, sondern umgehend der Notruf der Polizei, die 110, verständigt werden.

 
Zeugenaufruf:
Gab es ähnliche Vorfälle seit März 2020, bei denen manipulierte Flaschen erworben wurden oder bei denen es im Zusammenhang mit dem Konsum zu den beschriebenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen kam?
Personen, die hierzu sachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich umgehend mit dem zuständigen Kommissariat 11, SOKO Tox, Tel. 089/2910-0 oder auch mit jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
 

Abbildung: Polizei München / Bayer. Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration

 

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