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BfR-Verbrauchermonitor: Weniger Menschen vertrauen staatlichem Gesundheitsschutz

Kategorien: Blog
Stichwörter: Verbraucher

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat den aktuellen BfR-Verbrauchermonitor veröffentlicht.

Der zentrale Satz in diesem Bericht dürfte dieser sein: Weniger Menschen als 2018 vertrauen den staatlichen Stellen in Deutschland, dass diese die Gesundheit schützen. Jedoch bringt weiterhin über die Hälfte der Befragten dem Staat dieses Vertrauen entgegen.

Salmonellen, gentechnisch veränderte Lebensmittel und Mikroplastik in Lebensmitteln sind die Gesundheits- und Verbraucherthemen, die auf der Bekanntheitsskala von Verbraucherinnen und Verbrauchern ganz oben stehen. Dennoch halten über drei Viertel der Deutschen Lebensmittel für sicher. Dies ist das Ergebnis des aktuellen Verbrauchermonitors – einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).

BfR-Verbrauchermonitor: Weniger Menschen vertrauen staatlichem Gesundheitsschutz

Am meisten beunruhigen Antibiotikaresistenzen, Mikroplastik und Reste von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln. Insgesamt sind die Menschen jedoch nicht so besorgt wie in der vorherigen Umfrage im Sommer 2018. „Das Interesse an gesundheitlichen Verbraucherthemen steigt zunehmend“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Trotz allem unterschätzen die Menschen Risiken durch Krankheitserreger in der Küche.“ Campylobacter, der häufigste bakterielle Erreger von Durchfallerkrankungen, ist zwar bekannter als im Vorjahr – dennoch hat weniger als ein Drittel der Befragten davon gehört. Salmonellen kennen dagegen 96 Prozent.

Ob Antibiotikaresistenzen, Mikroplastik oder Salmonellen – welche gesundheitlichen Risiken sind der Bevölkerung bekannt und was beunruhigt sie? Als repräsentative Befragung liefert der BfR-Verbrauchermonitor in halbjährlichem Abstand Einsichten zu der Frage, wie die Deutschen gesundheitliche Risiken wahrnehmen. Dafür werden etwa 1.000 Personen, die in Privathaushalten leben und mindestens 14 Jahre alt sind, im Auftrag des BfR telefonisch interviewt.

Nach wie vor nehmen die Befragten Rauchen, Klima- und Umweltbelastung sowie eine ungesunde oder falsche Ernährung als die größten gesundheitlichen Risiken wahr. Erstmals nannten die Befragten auch die Belastung durch Dieselabgase und Feinstaub spontan als Risiko. Fragt man nach ausgewählten Themen, so führen Salmonellen, gentechnisch veränderte Lebensmittel und – erstmals auf Platz 3 – Mikroplastik in Lebensmitteln die Bekanntheitsskala an. Darauf folgen Antibiotikaresistenzen, Reste von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln sowie Aluminium in Lebensmittelverpackungen oder -behältnissen.

Wie im Vorjahr sind Antibiotikaresistenzen und Mikroplastik immer noch die Themen, die den meisten Befragten Sorgen bereiten. Im Vergleich zur letzten Umfrage ist die Bevölkerung jedoch deutlich weniger besorgt um Antibiotikaresistenzen: Hier sind die Befürchtungen um 11 Prozentpunkte auf 57 Prozent gesunken. Auch Salmonellen und Kohlenmonoxid finden weniger Menschen als im Vorjahr besorgniserregend.

Kosmetika und Textilien werden im Vergleich zur Vorgängerbefragung als ähnlich sicher eingeschätzt. Bei Spielzeug ist das Sicherheitsgefühl leicht gesunken. Weniger Menschen als 2018 vertrauen den staatlichen Stellen in Deutschland, dass diese die Gesundheit schützen. Jedoch bringt weiterhin über die Hälfte der Befragten dem Staat dieses Vertrauen entgegen.

Der BfR-Verbrauchermonitor widmet sich einerseits Themen, die in der Öffentlichkeit eine große Aufmerksamkeit erhalten. Andererseits analysiert er Fragen, die bisher weniger im öffentlichen Fokus stehen, aber ebenfalls relevant sind, wie beispielsweise Lebensmittelhygiene zu Hause und Schimmelpilzgifte in Lebensmitteln oder die neuartige Methode des „Genome Editings“ zur zielgerichteten Veränderung des Erbguts. Wie schon 2018 sind diese Themen in der öffentlichen Wahrnehmung wenig sichtbar und werden auch nicht als besonders beunruhigend angesehen.

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
Internet: https://www.bfr.bund.de

 

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