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Die Rechtslage von Sportwetten in Deutschland

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Läuft man bei Online Wetten Gefahr eine Straftat zu begehen, da diese in Deutschland eigentlich illegal sind?

In den vergangenen Jahren erfreuen sich Sportwetten in vielen Ländern, darunter auch in Deutschland, einer stetig wachsenden Beliebtheit unter der Bevölkerung. Dies liegt vor allem auch mit an den Online-Wettanbietern, von denen etliche ihre Sportwetten im Internet anbieten. Und diese versuchen häufig auf die unterschiedlichsten Arten neue Kunden auf ihre Webseiten zu bekommen, die sich für ein Spielkonto dort registrieren, um in der Folge selbst mit dem Wetten zu beginnen.
Das macht es für die Anhänger solcher Sportwetten immer leichter ihre Tipps zu platzieren und das ganz gleich, wo diese sich gerade befinden. Denn in der Regel stehen den Fans von Sportwetten die jeweiligen Webseiten der Anbieter auch auf mobilen Geräten zur Verfügung. Doch sind solche Online-Wetten in Deutschland überhaupt legal? Oder läuft man dabei Gefahr eine Straftat zu begehen, da diese hierzulande illegal sind?

Die Rechtslage von Sportwetten in Deutschland

Was die Gesetzeslage betrifft, welche für Sportwetten hierzulande gilt, so stellt sich diese als äußerst kompliziert heraus. Denn offiziell sollten, basierend auf dem geltenden Glücksspielstaatsvertrag aus dem Jahre 2011 nur 20 private Wettanbieter hierzulande offiziell lizenziert sein.
Dieses Vorgehen war allerdings nicht mit dem geltenden EU-Recht zu vereinbaren, weshalb das Verwaltungsgericht in Wiesbaden den Lizenzierungs-Vorgang, nach den Klagen etlicher Mitbewerber aus dem Bereich der Sportwetten, schließlich stoppen musste. In der Folge urteilte zudem auch der Europäische Gerichtshof in Luxemburg, dass die Deutsche Glücksspielregulierung gegen geltendes EU-Recht verstoße. Ein klares Eigentor für die Gesetzgeber hierzulande, welchen es die ganze Zeit daran gelegen war, dass staatliche Monopol der Toto-Wette, die von der Lottogesellschaft hierzulande angeboten wird,soweit es geht zu schützen.

Die Folgen aus der unklaren Gesetzeslage hierzulande

Nach der momentanen Gesetzeslage ist es demnach hierzulande im Prinzip illegal, in dem Wettbüro eines nicht lizenzierten Anbieters seine Wetten zu platzieren. Denn nach § 285 des deutschen Strafgesetzbuches ist die Teilnahme an unerlaubtem Glücksspiel hierzulande strafbar. Dennoch muss nun keiner damit rechnen hierfür ins Gefängnis zu kommen oder auch nur anderweitig belangt zu werden, denn schließlich existieren viele solcher Wettbüros deshalb, da sich die Anbieter bei einer Auseinandersetzung mit dem Gesetzgeber in Deutschland auf das geltende EU-Recht berufen können.
Daher operieren diese Betreiber, zumindest sofern sie die erforderliche Steuer an den Fiskus abführen, momentan in einer Grauzone, machen sich jedoch nicht Strafbar, in dem diese ihre Wetten hierzulande anbieten.

Die Rechtslage im Bereich der Online-Wetten

Vor allem aufgrund der hierzulande unklaren Gesetzeslage verhält sich die Sachlage im Bereich der Online-Sportwetten ähnlich wie bei den Wettbüros vor Ort. So ist ein Großteil der Betreiber nicht in Deutschland lizenziert, sondern haben ihren Sitz häufig auf Malta oder in Gibraltar, wo die Gesetzeslage den Anbietern von Sportwetten und Casino-Betreibern ganz besonders entgegenkommt. So zahlen diese in den beiden Ländern nur einen Bruchteil der Steuern wie beispielsweise in Deutschland und zudem ist auch die Gründung dort deutlich einfacher als hierzulande.
Und trotzdem dürfen auch die Unternehmen aus diesen Ländern ihre Wetten über das Internet in ganz Europa anbieten, wovon auch deutsche Spieler oftmals profitieren. Und da die Gesetzeslage hierzulande, wie bereits erwähnt, bislang nicht mit dem geltenden EU-Recht in Einklang zu bringen war, machen sich Deutsche Spieler demnach auch nicht Strafbar, wenn diese bei einem derartigen Betreiber ihre Wetten online platzieren. Zumindest bis sich an der aktuellen Gesetzeslage, die hierzulande oder in Europa herrscht, etwas verändert.

In Deutschland lizensierte Wettanbieter

Wer trotz der Grauzone in der sich Sportwetten hierzulande ohne Frage befinden, seine Tipps dennoch ohne großes Risiko im Internet platzieren möchte, der kann zu diesem Zweck auf einen der Anbieter zurückgreifen die im Jahre 2012, von dem Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein, mit einer Lizenz ausgestattet wurden. Zu diesen Betreibern gehören unter anderem die bekannten Sportwetten-Anbieter Tipico, BetVictor, Interwetten, Bwin, Bet-at-Home oder MyBet, die ihre Wetten hierzulande allesamt legal anbieten dürfen.
Aktuell verfügen insgesamt 25 Betreiber von Sportwetten-Seiten im Internet über eine Lizenz aus Schleswig-Holstein, unter denen man sich als Anhänger von Sportwetten seinen persönlichen Favoriten heraussuchen kann.

Allerdings bieten neben diesen 25 Betreibern im Internet zudem noch viele andere Wettanbieter ihre Angebote auch deutschen Spielern an, unter denen sich unter anderem Anbieter wie der englische Buchmacher Bet365 befinden, die zwar äußerst Seriös sind und auf eine lange Tradition im Bereich der Sportwetten zurückblicken können, aber über keine gültige Lizenz hierzulande verfügen.
Und trotzdem platzieren auch etliche deutsche Fans von Sportwetten ihre Tipps bei diesem Anbieter, ganz einfach deshalb, da diese sich nach dem EU-Recht hiermit nicht strafbar machen.

Die Zukunft der Sportwetten in Deutschland

Besonders in den vergangenen Jahren hat die Anzahl der Anbieter die ihre Sportwetten im Internet anbieten drastisch zugenommen. Und alle diese Anbieter agieren dabei mit den Lizenzen aus verschiedenen Ländern, was besonders deshalb ein Problem darstellt, das für Sportwetten keine einheitliche Gesetzeslage existiert.

Doch während Sportwetten hierzulande mitunter scharf kritisiert werden, gehören diese in vielen anderen europäischen Ländern, wie beispielsweise in Großbritannien, seit jeher mit dazu und sind dort traditionell fest verankert. Das gilt beispielsweise auch für unser Nachbarland Österreich, in dem sich das Wetten auf Sportereignisse ebenfalls seit jeher einer großen Beliebtheit. Und selbst in den Vereinigten Staaten, wo Sportwetten lange Zeit verboten waren und in Städten wie Las Vegas, aufgrund der dortigen Glücksspielsituation, nicht einmal ein professionelles Sport-Team beheimatet sein durfte, findet aktuell ein Umdenken statt.
Denn auch immer mehr Menschen aus den Vereinigten Staaten versuchen ihr Glück mit Sportwetten im Internet.

Daher sah sich der Soupreme Court, die oberste gerichtliche Instanz in den Vereinigten Staaten, im Mai 2018 auch dazu veranlasst, dass seit 1992 geltende Verbot von Sportwetten aufzuheben. Nun obliegt es dem US-Kongress für eine Regulierung des Sportwetten-Marktes zu Sorgen, tut dieser das nicht, so liegt es an den einzelnen Bundesstaaten selbst, ihre Gesetze im Hinblick auf Sportwetten festzulegen.

Dennoch gilt es sich, besonders innerhalb Europas, schnellstmöglich auf einen einheitlichen Kurs festzulegen, der dann auch von der deutschen Regierung mitgetragen wird. Denn die derzeitige Gesetzeslage sorgt besonders hierzulande, sowohl aufseiten der Wettanbieter als auch der Spieler, nur für viele offene Fragen, was häufig zu einer Verunsicherung der Spieler führt.

 


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