In den letzten Jahrzehnten haben sich viele Arbeitsfelder in die digitale Welt verlagert. Die Kommunikation zwischen Mitarbeitern oder mit Kunden verläuft via E-Mail, verschiedene Programme erleichtern die Arbeit und das Endresultat sind unzählige Stunden vor dem Computer. Zwar hat die Digitalisierung unserer Arbeitswelt viele Vorteile gebracht, dabei aber auch gesundheitliche Gefahren erzeugt, derer sich viele Menschen nicht bewusst sind bis die Schäden bereits eingetroffen sind. Wer frühzeitig gesundheitliche Maßnahmen ergreift, kann seinen Körper trotz langer Computerarbeit fit halten und Gesundheitsprobleme der Wirbelsäule, Muskulatur und Augen vermeiden.
Schutz für die Augen
Eine der klassischen Beschwerden von Menschen, die ihre gesamte Arbeitszeit vor dem Bildschirm verbringen, ist eine Verschlechterung der Sehkraft, sowie trockene oder müde Augen. Um diese Probleme zu vermeiden, gibt es gewisse Vorkehrungen, die hilfreich sein können. Die Ausrichtung zum Bildschirm spielt dabei eine große Rolle. Dazu sollte ein Mindestabstand zum Bildschirm gehalten werden, der ca. 50cm beträgt. Die ideale Sitzposition liegt in einer Entfernung von 50 bis 80cm, während der Bildschirm etwas tiefer als die Augen sein sollte. So können die Lider angenehm auf dem Augapfel ruhen und häufigeres Blinzeln wird angeregt. Auch frische Luft im Raum ist ein wichtiger Faktor, um die Augen feucht zu halten – dies gilt besonders im Winter, wo die Raumluft durch Heizen sehr austrocknet. Auch die Helligkeit und der Kontrast des Bildschirms sollten immer gut eingestellt sein. Ein zu dunkler Bildschirm sorgt für Müdigkeit und Anstrengung der Augenmuskulatur, ein zu heller Bildschirm blendet und irritiert die Augen. Um die perfekte Kalibrierung zu finden, sollte der Bildschirm nicht auf direkt spiegelnde Objekte wie Fenster gerichtet sein, ansonsten tendiert man dazu, die Helligkeit zu hochzustellen. Auch das blaue Licht des Monitors sorgt bei vielen Menschen für Beschwerden. Blaue Lichtquellen ähneln dem Licht der Sonne und beeinflussen daher den Biorhythmus des Körpers. Dies sorgt für Kopfweh, Unruhe und Schlaflosigkeit. Gleichzeitig soll das LED-Licht die Netzhaut schädigen und zu Makuladegeneration führen. Professionelle E-Sportler und Online-Gamer tragen daher oftmals Brillen mit Blaufilter, um ihre Augen auf dem Weg zur Nummer eins vor den langen Bildschirmstunden zu schützen. Daran sollte man sich ein Beispiel nehmen, denn viele traditionelle Jobs erfordern mittlerweile gleich viel Zeit vor dem Computer wie professionelles Spielen.
Schutz für Muskulatur und Gelenke
Es scheint vielen gar nicht in den Sinn zu kommen, dass die Arme und Hände während den langen Stunden am Computer stark geschädigt werden können. Dies liegt an der stundenlangen Sitzhaltung, der Auflage der Handgelenke und der Nutzung der Maus. Der sogenannte Mausarm ist ein Phänomen, unter dem viele Menschen leiden. Die Beschwerden reichen von Taubheitsgefühlen, über Kribbeln oder Gefühlsstörungen, die über die Hand hinausreichen können. Dies kann sich bis in die Schulter und den Nacken ziehen und wird daher oft nicht direkt auf die ständige Tätigkeit mit der Maus oder der Tastatur zurückgeführt. Um dieses Krankheitsbild zu vermeiden, sollten die Unterarme und Hände ausreichend Auflagefläche haben und nicht komplett ausgestreckt sein. Außerdem sollten regelmäßige Arbeitspausen eingelegt werden, in denen die Hände entspannt und gedehnt werden, denn die Symptome des Mausarms weisen auf eine Überlastung hin und können sogar zu einer Sehnenscheidenentzündung führen. Eine schlecht funktionierende Tastatur oder Maus kann das Problem verschlimmern, wenn z.B. die Tasten besonders fest gedrückt werden müssen. Auch eine schlechte Durchblutung und das dadurch verursachte Kaltwerden der Hände verschlimmert die Beschwerden. Hier können Handwärmer oder eine Tasse Tee helfen. Besonders wichtig ist es, eine Pause einzulegen, wenn die Hände, Arme oder Schultern kribbeln oder taub werden.
Schutz für den Rücken
Ein besonders großes Problem für viele Menschen vor dem Computer sind lästige Rückenschmerzen, die die Lebensqualität extrem beeinträchtigen können. Dies liegt nicht unbedingt am Computer selbst, aber an der langen sitzenden Tätigkeit. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, ist regelmäßige Bewegung unerlässlich. Dazu kann man im Büro regelmäßig aufstehen, den Rücken dehnen oder nach Feierabend eine Stunde Yoga machen. Auch Schwimmen hilft der Rückenmuskulatur enorm und kann Schäden vorbeugen. Abgesehen von der sportlichen Betätigung ist ein guter Arbeitsstuhl das A und O. Dieser sollte dem Rücken die perfekte Unterstützung geben, ohne zu weich oder zu hart zu sein. Auch das Aufstellen der Füße auf einem Fußhocker kann helfen, die Sitzposition zu verbessern. Gleichzeitig sollte der Schreibtisch auf einer angenehmen Höhe platziert werden, sodass ein gerades Sitzen ohne Anstrengung möglich ist.
Die gesundheitlichen Folgen langer Computerarbeit sollten nicht unterschätzt werden. Wer seine Augen, Muskeln, Gelenke und Rücken schonen möchte, kann hier viele Maßnahmen ergreifen. So bleibt der Körper fit und die Sehkraft gut erhalten.