Lebensmittelwarnung.de – für Verbraucher ein Flop!

Inmitten des aktuellen Rückrufes von Eiern aufgrund einer Kontamination mit Salmonellen, ist das Portal des Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und der Länder fast 12 Stunden nicht nutzbar gewesen. Wartungsarbeiten – allerdings ist dies der gänzlich falsche Zeitpunkt, um derlei Maßnahmen durchzuführen.

Abbildung: Screenshot lebensmittelwarnung.de / cleankids

Abbildung: Screenshot lebensmittelwarnung.de / cleankids

So kam es dazu, dass Medien am gestrigen Abend zwar lobenswerter Weise die Warnung verkündeten, aber in vielerlei Hinsicht unvollständig. Für Verbraucher ein Risiko, vor allem, wenn dann ausschließlich auf das BVL-Angebot hingewiesen wird.

Ob es nun tatsächlich Wartungsarbeiten waren, oder einfach nur eine vorgeschaltete Meldung, weil der Server zusammengebrochen ist, ist bei diesem ganzen Chaos kaum von Bedeutung.

Wirklich schlimm ist die Verbreitung von unvollständigen Meldungen, wodurch Verbraucher unnötigen Risiken ausgesetzt werden. Schon deshalb ist es wichtig, dass Medien selbstständig recherchieren und endlich aufhören, bei Lebensmittelwarnungen diesen völlig unsinnigen und gefährlichen Hinweis auf Bundesländer zu verbreiten.

Über das Portal lebensmittelwarnung.de werden so gut wie keine Behördenmeldungen publiziert. Weit über 90% der dort veröffentlichten Meldungen sind Presse- oder Verbraucherinformationen der Hersteller. Endverbraucher sind also quasi darauf angewiesen, dass betroffene Produkte der jeweils zuständigen Landesbehörde gemeldet werden und von diesen dann auch zeitnah auf lebensmittelwarnung.de veröffentlicht werden.

Verbraucherschutz Glückssache?

Verbraucherschutz kann und darf keine „manchmal“ Angelegenheit sein! Alle Konsumenten und Konsumentinnen müssen sich auf die Arbeit der zuständigen Stellen verlassen können. Verbraucherschutz ist auch Gesundheitsschutz – wird hier geschlampt können lebensbedrohliche Erkrankungen die Folge sein. Die jüngsten Ereignisse um den sog. Listerienskandal ind Bayern zeigen dies ganz deutlich auf.

Schon zum Start im jahr 2011 hatte die Linken-Abgeordnete Karin Binder den Mehrwert der Internetseite bei „nahe Null“ gesehen und zweifelte schon damals daran, dass Lebensmittelwarnungen tatsächlich beim Endverbraucher ankommen.

Allein das Portal lebensmittelwarnung.de des BVL verschlingt jedes Jahr zig-Tausende Euro – stellt sich die Frage, ob dieses Geld nicht anderweitig sinnvoller angelegt wäre…

 

Übrigens: Unsere App’s zu Produktrückrufen und Verbraucherwarnungen warnen schnell und sind als kostenloser Download verfügbar unter:  http://produktwarnung.eu/produktwarnung-app

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