Über das europäische Schnellwarnsystem RASFF sind Meldungen zu teilweise extrem hohen Cyanwasserstoff Werten in bitteren Aprikosenkernen veröffentlicht worden. Der RASFF Schnellwarnung zufolge wurden bis zu 2795 mg/kg – ppm Cyanid in den Kernen gefunden. Betroffen sind außer Deutschland auch weitere europäische Länder, unter anderem Österreich, Belgien, Schweiz, Niederlande, Frankreich…
Die erste Meldung kam aus Deutschland, aber hierzulande warnen weder Behörden noch Inverkehrbringer Verbraucher vor den Gefahren. Ganz anders dagegen in Belgien – Die belgischen Behörden warnen vor akuter Gesundheitsgefahr – diese Warnung geben wir an dieser Stelle weiter!
Es besteht Vergiftungsgefahr!
Bitte beachten: Möglicherweise sind in Deutschland erhältliche Produkte auch mit deutschem Aufdruck. Entscheidend sind die Chargen, Haltbarkeitsdaten und Marken. Teilweise werden die Produkte auch in abgebildeter Form in Deutschland angeboten
Produkt: Amande d’abricot
Marke: Superfoodz
Verkaufseinheit: Beutel zu 300g
Haltbarkeit: 10/05/2019
Produkt: Amande d’abricot
Marke: Erica
Verkaufseinheit: Beutel zu 100g
Haltbarkeit: 20/04/2020
Lot: 18763
Produkt: Amande d’abricot
Marke: Jacob Hooy
Verkaufseinheit: Beutel zu 1kg, 250g et 100g
Haltbarkeit: 31/07/2019
Lot: PN 17219/18767
Produkt: Amande d’abricot
Marke: Hanoju
Verkaufseinheit: Beutel zu 1 kg, 500 g und 250 g
Haltbarkeit: 31/08/2019
Produkt: Aprikosenkerne
Marke: G&W
Haltbarkeit: alle
RASFF Meldung 2 > RASFF Meldung 1 >
Verbraucher sollten Produkte der genannten Chargen bzw. Haltbarkeitsdaten auf keinen Fall verzehren und entsorgen oder in die jeweilige Verkaufsstelle zurückbringen.
Cyanid (Blausäure)
Achtung!
Aprikosenkerne bergen Risiko einer Cyanidvergiftung
Der Verzehr von mehr als drei kleinen rohen Aprikosenkernen, oder weniger als einem halben großen Kern, in einer einzigen Portion kann zur Überschreitung der sicheren Grenzwerte führen. Bei Kleinkindern besteht schon beim Verzehr von nur einem kleinen Aprikosenkern das Risiko einer Grenzwertüberschreitung.
Aprikosenkerne enthalten eine natürlich vorkommende Substanz namens Amygdalin, die sich nach dem Verzehr in Cyanid (Blausäure) umwandelt. Eine Cyanidvergiftung kann Übelkeit, Fieber, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Durst, Trägheit, Nervosität, diverse Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Blutdruckabfall zur Folge haben. In extremen Fällen kann sie zum Tode führen.
Studien zufolge können schon 0,5 bis 3,5 Milligramm (mg) Cyanid pro Kilogramm Körpergewicht tödlich sein. Das EFSA-Gremium für Kontaminanten in der Lebensmittelkette setzte den sicheren Grenzwert für eine einmalige Exposition (die sogenannte akute Referenzdosis – „ARfD“) auf 20 Mikrogramm (µg) pro Kilogramm Körpergewicht. Dies liegt 25-mal unter der niedrigsten gemeldeten tödlichen Dosis.
Auf der Grundlage dieser Grenzwerte und der Konzentrationen von Amygdalin, die typischerweise in rohen Aprikosenkernen zu finden sind, schätzen die EFSA-Sachverständigen, dass der Verzehr von weniger als der Hälfte eines großen Kerns bereits zu einer Überschreitung der ARfD für Erwachsene führen (370 mg) kann. Für Kleinkinder läge diese Menge bei 60 mg
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