Das europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (Rapid Alert System for Food and Feed, RASFF) warnt vor dem Verzehr von süßen Aprikosenkernen (Bio) der Marke „Morgenland“mit Herkunft Pakistan, die über die USA in mehrere europäische Länder gelangten.
Der RASFF Schnellwarnung zufolge wurden bis zu 173.6 mg/kg – ppm Cyanid in den Kernen gefunden – ein Rückruf angeordnet. Betroffen sind außer Deutschland auch weitere europäische Länder, unter anderem Österreich, Luxemburg und Spanien.
Produkt: süße Aprikosenkerne (Bio)
Marke: Morgenland
Inhalt: 250g
Art.-Nr.: 150110001
Haltbarkeitsdaten/Charge: 13.09.2017 (L161948), 18.09.2017 (L162030), 08.12.2017 (L162785), 08.01.2018 (L162786), 08.04.2018 (L170875), 07.07.2018 (L171781)
EgeSun GmbH
Herkunft: Pakistan via USA
EgeSun ruft aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes den Artikel „MorgenLand Süße Aprikosenkerne, Bio, 250g“ mit den genannten Chargen und Mindesthaltbarkeitsdaten aus dem Fach- und Einzelhandel zurück und bittet, die Ware zu vernichten oder in die jeweilige Verkaufsstelle zurückzubringen. Der Kaufpreis wird erstattet.
Die Angaben zu Charge und Mindesthaltbarkeitsdatum finden Sie auf der Rückseite der Verpackung.
Aprikosenkerne bergen Risiko einer Cyanidvergiftung
Der Verzehr von mehr als drei kleinen rohen Aprikosenkernen, oder weniger als einem halben großen Kern, in einer einzigen Portion kann zur Überschreitung der sicheren Grenzwerte führen. Bei Kleinkindern besteht schon beim Verzehr von nur einem kleinen Aprikosenkern das Risiko einer Grenzwertüberschreitung.
Aprikosenkerne enthalten eine natürlich vorkommende Substanz namens Amygdalin, die sich nach dem Verzehr in Cyanid (Blausäure) umwandelt. Eine Cyanidvergiftung kann Übelkeit, Fieber, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Durst, Trägheit, Nervosität, diverse Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Blutdruckabfall zur Folge haben. In extremen Fällen kann sie zum Tode führen.
Studien zufolge können schon 0,5 bis 3,5 Milligramm (mg) Cyanid pro Kilogramm Körpergewicht tödlich sein. Das EFSA-Gremium für Kontaminanten in der Lebensmittelkette setzte den sicheren Grenzwert für eine einmalige Exposition (die sogenannte akute Referenzdosis – „ARfD“) auf 20 Mikrogramm (µg) pro Kilogramm Körpergewicht. Dies liegt 25-mal unter der niedrigsten gemeldeten tödlichen Dosis.
Auf der Grundlage dieser Grenzwerte und der Konzentrationen von Amygdalin, die typischerweise in rohen Aprikosenkernen zu finden sind, schätzen die EFSA-Sachverständigen, dass der Verzehr von weniger als der Hälfte eines großen Kerns bereits zu einer Überschreitung der ARfD für Erwachsene führen (370 mg) kann. Für Kleinkinder läge diese Menge bei 60 mg